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Bremsprobleme...

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Wie erhofft lief ja der Motor nun endlich mal und somit sollte es nun endlich mit dem Elefanten etwas weiter gehen. Leider machten uns die Bremsen einen Strich durch die Rechnung. Ich denke die lange Standzeit hat dem Auto einfach nicht gut getan. Was mich trotzdem immer wieder nervt ist die angebliche Arbeit der Werkstatt, die ja angeblich "alles gemacht hat".

Bei der AU und HU Prüfung meinte die Werkstatt der Bremssattel vorne rechts sei nicht in Ordnung und man könne das reinigen und gangbar machen.... nunja. Ich hätte ja nichts zu schreiben wenn die es hinbekommen hätten. Vaddern hat eine Rechnung von 150€ bezahlt, die Bremse ging aber trotzdem nicht. Nach einer Stunde Gängigkeit testen usw. stellte ich dann fest, daß der Bremsschaluch zu war. Ich nehme an, an den Pressungen zur Befestigung, dort sitzt im Schlauch eine Metallbuchse auf die die äussere aufgepresst wurde. Diese ist wohl innendrin zugegammelt.


Bremsschlauch

Ich hatte dann Kurzum alle Gummilagerteile , Schrauben und Haltekrallen sowie neue Bremsschläuche der Vorderbremsen bestellt , beide Sättel zerlegt, gereinigt und neue Staubabweiserringe eingepresst und alles neu gelagert. Das war auch nötig da die Gummilagerbuchsen bereits bröselig waren,die Staubdichtringe schon sehr verknittert und die Bremsbeläge sehr stark ausgefranzt waren. Eigentlich sahen die von der Materialmenge noch neu aus, wie auch die Scheiben, aber wie gesagt waren die Beläge stark eingerissen und es sah so aus, als ob die nicht richtig auf den Scheiben auflagen...

Nachdem alles zusammengebaut war und man mit Pressluft auch sehen konnte daß die Kolben sauber arbeiten folgte ich unserem Buch weiter. Hier wird detailliert beschrieben, wie die Beläge einzupassen sind...... einpassen ? Aha daher sind die anderen so angefressen. Die beläge haben "Ohren" aus Blech auf der Trägerplatte. Diese werden, nachdem sie eingebaut sind, mit einer Rohrzange auf die Sattelführung gepresst. Wenn man dann hinsieht fällt einem auch auf wie beim Drücken mit der Zange die Beläge zur Scheibe zentriert werden.


Justieren der Beläge

Da ich die Bemsleitungen mit Alkohol gespühlt und mit Pressluft durchgepustet hatte war ich auch am Hauptbremszylinder zugange, hatte dort die Leitungen gelöst um den Kompressor anzuschliessen. Eigentlich wollte ich dann nur die Leitung wieder montieren, als mir das im Buch gezeigte Bild des Bremskraftverstärkers (BKV) in den Sinn kam... irgendwie sieht das , was in unserem Auto verbaut ist, anders aus...

--> Info: Im Eldorado kommt , anders als bei den kleineren Cadillacs, ein BKV zum Einsatz der nicht mit Unterdruck arbeitet, wie das auch bei den Autos heutzutage der Fall ist. In den dicken Schlitten mit 4 Bremsscheiben wird der BKV mit der Hydraulikpumpe der Servolenkung gekoppelt. Mit 4 dicken Scheiben bremst der Eldorado für sein Alter und das Gewicht sehr gut.

Problematisch wird es natürlich dann, wenn der Motor ausgeht, was ja bei einem Automatik mal passieren kann.Fällt der Öldruck aus kann man nur noch sehr schwer lenken, aber bei einem Hydraulik-BKV auch nicht mehr unterstützt bremsen. Bei fast 3 Tonnen kann das natürlich ins Auge gehen. Das wussten auch damals schon die Ingenööööre aus dem Amiland. Daher hat der BKV eine riesige Gasdruck/Feder-Kartusche , diese wird während die Pumpe läuft soz. "aufgeladen" , fällt der Motor und somit der Öldruck aus kann man immerhin 3 mal eine Vollbremsung hinlegen, bis der "gespeicherte Druck" aufgebraucht ist. Daher ist es mir schon wichtig, daß eben so ein BKV wieder in das Auto kommt, an dem bei uns verbauten fehlt nämlich die Kartuschenfunktion. Die Infos hierzu findet man im zweiten Teil zu den Bremsen.

Die hinteren Bremsen haben leider auch nicht so wirklich funkioniert. Mein Groll gegen die Werkstatt wird nun langsam verständlich , oder? zum Einen waren die Kolben nicht dicht und Flüssigkeit trat daran aus, alles auf die Scheiben = Bremsleistung null. Zudem waren die Rückholfedern nicht korrekt eingehakt. Das sorgt dann eigentlich für dauerschleifende Bremsen, denn der Eldo hat keine Trommeln als Handbremse, wird direkt über einen Hebel am Sattel gemacht. Eine Schnecke wird hierbei verdreht und presst den Kolben gegen die Scheiben. Und als Drittes waren hinten dann die Beläge falsch, das waren welche von der Vorderachse. Wieso gibt man einem Schlosser ein Buch wenn er es nicht liest? Dort steht das ganz fett die hinteren mit den vorderen Belägen nicht zu verwechseln. An den hinteren Belägen ist ein vorstehender Metallzapfen angebracht. Dieser verhindert ein Mitdrehen des Kolbens , gegen die Kraft des Handbremshebels. Ist der Zapfen nicht da, wirkt das Verdrehen der Schnecke nicht , da der Kolben mitdrehen kann, somit wird keine Kraft aufgebaut, die Handbremse funktioniert nicht.... ohne Worte.

Da die hinteren Sättel nicht so wirklich gut aussahen habe ich kurzerhand zwei restaurierte in den USA bestellt (Super Quelle und in 4 Tagen geliefert !!! --> www.rockauto.com) . Den einen konnte ich dann aber trotzdem nicht nehmen, da an einem der Gussanschlag für den Handbrems-Mechanismus gefehlt hat. Hier habe ich dann das neue Innenleben in den alten Sattel verpflanzt, was trotzdem noch genug arbeit war den alten Sattel sauber zu bekommen.


So solls sein...

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